Rezension zu „Wie die Stille unter Wasser“
von
Brittainy C. Cherry
Danke an
Netgalley Deutschland und den LYX Verlag für die Bereitstellung des
Rezensionsexemplars. Dieser Umstand hatte keinerlei Einfluss auf die Darlegung
meiner ehrlichen Meinung.
Der Klappentext:
Momente.
Die Menschen
erinnern sich vor allem an Momente.
Denn das
Leben ist eine Summe aus einer unendlichen Anzahl von Momenten. Manche sind
grausam und voller Erinnerung an nicht vergangenen Schmerz. Manche sind
unglaublich schön und voller Versprechen, die auf einen besseren Morgen hoffen
lassen. Ich habe in meinem Leben viele solcher Momente erlebt. Momente, die
mich veränderten, die mich herausforderten. Momente, die mir Angst machten und
mich in die Tiefe rissen. Doch die größten Momente - die, die mir das Herz
brachen und den Atem raubten - habe ich alle mit ihm erlebt.
Alles begann
mit einem Nachtlicht, das aussah wie eine Rakete, und einem Jungen, der mich
nicht lieben wollte.
Meine Meinung:
Lange, lange
habe ich mich gedrückt dieses Buch zu lesen. Irgendwie waren es mir zu viele
Seiten für die angepriesene Geschichte und ich war von dem ersten Teil der Reihe
jetzt auch nicht so vom Hocker gerissen. Aber trotzdem hat mich das Buch
natürlich interessiert, sonst wäre es nie bei mir gelandet und zum Glück habe
ich es gelesen. Das Buch ist so schön emotional und tiefgründig. Ich habe nicht
alles nachvollziehbar gefunden, aber das sind wohl auch Erfahrungswerte. Wenn
man persönlich noch kein Trauma erlebt hat, kann man sich in manche Situationen
einfach nicht hineindenken. Aber das ist wahrscheinlich auch ganz gut so.
Ansonsten konnte mich das Buch komplett fesseln und ich wollte es gar nicht
mehr aus der Hand legen! Die Idee finde ich wunderschön und auch der
Hintergrund passt, den die Autorin am Ende des Buches erläutert. Ein
gefühlvolles Buch, welches mich auf eine Achterbahn der Gefühle mitgenommen hat!
Die Kapitel
sind aus der Sicht von Brooks und Maggie geschrieben und ich habe beide
Erzählweisen geliebt! Sie erzählen beide wahnsinnig lebhaft und ich habe mit
beiden mitgefühlt. Die Kapitel haben eine sehr angenehme Länge und konnten mich
immer fesseln. Die Geschichte ist so spannend und nervenauftreibend.. es ist
einfach zu viel für ein einziges Herz. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir
sehr gut, da sie auf Details achtet und wirklich immer tiefgründig schreibt.
Sie schafft es, einen komplett in die Geschichte hineinzuziehen. Mit viel Drama
und Spannung kann man mich immer überzeugen und davon trieft dieses Werk nur
so. Das Buch ist unterteilt in 3 Teile, die verschiedene Altersstufen umfassen.
Im 1. Teil ist Maggie 8 Jahre, im zweiten 10 und im dritten 18. Aber vor allem
in den ersten beiden Teilen waren mir die Gedanken von den beiden einfach zu
erwachsen für Kinder. Die Sprache war kindlich, aber über was diese Kinder
nachgedacht haben und wie diese Gedanken sich geäußert haben, war für mich
leicht befremdlich. Ich dachte permanent ich befinde mich im Kopf eines
Erwachsenen. Aber ansonsten ist der Aufbau des Buches top!
Das Cover
des 3. Teils passt ganz gut in die Reihe zu seinen Geschwistern, aber ich weiß
noch nicht ob ich es gut finde, dass ein männliches Model das Cover ziert.
Einerseits handelt sich das Buch größtenteils um Maggie und ihre Geschichte,
deswegen fände ich ein weibliches Model angemessener. Aber dieses Cover passt
auch perfekt zu den letzten 20% des Buches. Deswegen bin ich Zwiegestalten, ob
es zu der Geschichte passt oder nicht. Von der Gestaltung gefällt es mir
wirklich sehr gut, weil ich die Farbgestaltung liebe. Trotzdem finde ich es
eigentlich besser, wenn man die Models nicht komplett sieht, weil das schnell
die Vorstellungskraft der Charaktere beeinflussen kann. (Aber Brooks ist gut
getroffen.)
In die
beiden Charaktere habe ich mich auch sofort verliebt. Sogar in die kleine,
nervige 10-jährige Maggie. Maggie ist aufgrund eines einschneidenden
Erlebnisses in ihrer Kindheit stumm und kommuniziert größtenteils durch
Schreiben und Berührungen. Da ist mein kleines Manko mit dem Buch, da ich nicht
verstehe, wieso sie durch diese Sache stumm geworden ist. Es ist schon schlimm,
aber ich konnte mich da einfach nicht hineinfühlen, wieso sie diese
Entscheidung getroffen hat. Deswegen habe ich es genau wie ihr Umfeld auch
einfach akzeptiert. Ich fand die Beziehung zu ihr und Brooks immer ganz
niedlich, als Kinder aber auch als Teenager. Und dabei muss man bedenken, dass
sie sich am Anfang gehasst haben. Brooks ist der totale Frauenschwarm, aber das
Wichtigste für ihn ist die Musik und seine beste Freundin – Maggie. Das macht
es nicht immer einfach, aber er würde sie niemals im Stich lassen. Die beiden
verbindet eine ganz besondere Freundschaft. Er ist ihr Fels in der Brandung und
sie ist seiner. Brooks ist stark und unnachgiebig, er versteht Maggie und setzt
sie nicht unter Druck. Aber als er Hilfe braucht, steht sie ihm aber auch zur
Seite. Es ist eine sehr berührende Geschichte und die Veränderungen der beiden
waren einfach wunderschön zu beobachten. Diese Beiden gehen wirklich durch dick
und dünn, durch die guten und die schlechten Zeiten.
Mein Fazit:
„Wie die
Stille unter Wasser“ ist eine absolute Leseempfehlung! Es werden viele ernste
Themen wie Schuld, Trauer, Gewalt, Traumata und auch Liebe behandelt, die aus
einer tiefen Freundschaft entspringt. Das Buch ist leicht und luftig aber
gleichzeitig tiefgründig und ernst. Ich finde es wirklich toll und werde es auf
alle Fälle noch einmal lesen. Lasst euch in diese wunderschöne, emotionale Welt
entführen, ihr werdet es nicht bereuen!